Das Unternehmen ERO-Führungen GmbH aus Löffingen-Unadingen im Hochschwarzwald ist ein international führender Spezialist, wenn es um Konstruktion und Fertigung von Führungssystemen und Lineartechnik geht. In dem 1963 gegründeten Familienunternehmen mit derzeit knapp 60 Beschäftigten hat unlängst die dritte Generation Verantwortung übernommen. Gleich drei Enkel des Gründers Erich Rothweiler sind in die Geschäftsführung mit eingestiegen und haben die Aufgaben und Bereiche aufgeteilt. Unterstützung bei diesem Wechsel holte sich das langjährige Mitglied vom RKW Baden-Württemberg über kompetente Fachberater vom RKW BW.

Eine Unternehmensnachfolge innerhalb der Familie muss bekanntlich nicht immer harmonisch verlaufen. Geradezu mustergültig gelang sie bei ERO-Führungen in Löffingen-Unadingen: Drei Enkel des Gründers sind jüngst in die Geschäftsführung eingestiegen, zwischen 30 und 45 Jahre alt. Wer künftig was machen soll, hat die Familie gemeinsam entschieden, ganz ohne professionelle Beratung. Andreas Rothweiler ist Techniker und verantwortet nun als Geschäftsführer jenen Bereich, in dem er schon immer zuhause war, Montage und Service. Patrick Egy ist technischer Betriebswirt, nun kümmert er sich als technischer Geschäftsführer um Konstruktion und Entwicklung. Lukas Dieterle hat als Wirtschaftsingenieur die Geschäftsführung des kaufmännischen Bereichs übernommen.

Vier Chefs, acht Hände

Alle drei sind, wie es das traditionelle Bild vom Familienunternehmen will, tatsächlich schon als Kinder über den Hof der Firma gerannt, haben als Schüler Ferienjobs im Unternehmen gemacht oder zwischen zwei Studiengängen mitgearbeitet. Ihr Verhältnis zueinander? Einfach gut. Nach Feierabend sind sie alle im Sportverein aktiv, haben auch lange miteinander in einer Mannschaft gespielt. "Wenn wir uns nicht im Geschäft sehen, dann sehen wir uns auf dem Sportplatz", erzählt Lukas Dieterle lachend. Es gibt noch einen vierten Geschäftsführer: Alfred Rothweiler. Er verkörpert die Kontinuität, denn er ist einer der beiden Söhne des Gründers und hat mit seinem Bruder Lothar 1987 das Unternehmen übernommen. Er wird noch für einige Jahre bleiben und ist zuständig für die Produktion. Schon heute ist geklärt, was geschehen wird, wenn er seinem Bruder in den Ruhestand folgt.

"Wenn ein Unternehmen vier Chefs hat, dann hat das seine schönen Seiten: Man kann sich aufs eigene Fachgebiet gut konzentrieren und muss nicht ständig von einem zum anderen hüpfen", sagt Dieterle. "Klar, wir müssen viel reden und diskutieren. Aber es ist auch viel Hirnmasse, die man miteinander verwenden kann. Und es sind mehr Hände, die nachher alles umsetzen."

ERO-Führungen hat sich in 56 Jahren international einen Namen gemacht mit Führungssystemen und Lineartechnik. Konstruiert und gefertigt wird im Hochschwarzwald. Ein wichtiger Schwerpunkt sind kundenspezifische Lösungen für verschiedenste Anwendungen und Branchen. "Wir fertigen ab Stückzahl 1", sagt Dieterle.

Maßgeschneiderte Produkte, hohe Fertigungstiefe

1250 aktive Kunden hat das Unternehmen derzeit, die Branchenvielfalt könnte kaum größer sein: Industrieautomation, Laseranwendungen, Medizintechnik, Betriebsmittelbau, Robotik, Messtechnik, Verpackungstechnik, Forschungsprojekte, Luft- und Raumfahrt, Halbleiterindustrie, Lebensmittelindustrie, Abricht- und Profilier-Technik, "und das ist nur ein Auszug", sagt Lukas Dieterle. "Wir sind relativ branchenunabhängig unterwegs mit unseren Komponenten. Nahezu überall, wo sich was bewegt, kann ERO drin sein." Worauf man bei ERO größten Wert legt: kundenspezifische Lösungen und maßgeschneiderte Produkte, deren Qualität und Präzision seit Jahrzehnten höchsten Anforderungen genügen. Das liegt vor allem an der außerordentlich hohen Fertigungstiefe und dem damit verbundenen Know-how direkt am Firmensitz Unadingen.

Als es darum ging, den Generationswechsel zu organisieren und die Weichen zu stellen für die Zukunft von ERO, wandte sich das Unternehmen ans RKW Baden-Württemberg, wo es schon lange Mitglied ist. "Wir haben RKW gesagt, dass wir jemanden brauchen, der gemeinsam mit uns das Nachfolge-Thema bearbeiten kann", berichtet Dieterle.

Probleme vermieden, Chancen genutzt

Gleich der erste von RKW BW vorgeschlagene Berater passte. "Da ist schnell ein sehr gutes Vertrauensverhältnis entstanden", sagt Dieterle. Alles habe optimal funktioniert: Mitte 2016 waren die ersten Gespräche, die Umsetzung ging 2017 und 2018 über die Bühne. "Im Vorfeld haben uns alle gesagt, dass das niemals so schnell klappt, aber wir haben es hinbekommen." Der RKW-BW-Fachberater sei sehr gut auf alle Fragen eingegangen. "Das war kein Standard-Verfahren, das uns übergestülpt wurde, sondern ein ganz individuelles Vorgehen, das uns wirklich gerecht wurde." Bei Bedarf habe er auch Unterstützung von Kollegen hinzugeholt. "Dadurch stehen wir nun optimal da."

Der Fachberater achtete auch auf Formalitäten und Fristen und sorgte dafür, dass alles im rechten Moment geschah, berichtet Dieterle. "Es war ideal, einen so erfahrenen Partner zu haben", sagt Dieterle. "Jemanden, der uns einen Überblick über den Ablauf gab, der berichtet hat, wie es bei anderen lief, und der auch die Stolpersteine kannte. So konnten wir Probleme gezielt vermeiden." Die Berater kamen je nach Phase und Bedarf mehrfach im Monat, später auf Zuruf. Die ganze Familie sei nach wie vor sehr zufrieden, sagt Dieterle: "Wenn es eine Frage gibt, greifen wir einfach zum Hörer und bekommen Hilfe. So soll das doch sein."

Weitere Informationen

  • ERO-Führungen GmbH
  • 79843 Löffingen-Unadingen
  • www.ero-fuehrungen.de
  • RKW BW-Berater: Hans-Joachim Haidvogl
  • Beratungszeitraum: seit Oktober 2016
  • Beratungsschwerpunkte: Unternehmensnachfolge im Familienunternehmen

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