„Weil eco so sexy sein kann“

Es war ein sehr persönlicher Zugang, der Corinna Borucki zur Unternehmerin werden ließ: Schon seit mehreren Jahren trug sie selbst Second-Hand-Mode, weil ihr die Herstellungsbedingungen in der Branche und die schlechte Ökobilanz vieler Kleidungsstücke schon lange gegen den Strich gingen.

Ihre Ausbildung und ihre berufliche Karriere startete Corinna Borucki allerdings nicht in der Welt der Mode, sondern wurde dort erst später Quereinsteigerin. Bis dahin hatte sie das Thema Marketing im Fokus: Ihren Bachelor hatte sie in den Vereinigten Staaten gemacht, ihren Master in den Niederlanden. Danach arbeitete sie fünf Jahre im Marketing eines namhaften Unternehmens, das ökologische Wasch- und Reinigungsmittel herstellt. Und irgendwann fiel ihr auf, dass die Produktionsbedingungen in der Modebranche so sind, dass sie das im besten Wortsinne nicht mehr mittragen wollte: „Wir gehen einfach einkaufen, ohne zu wissen, wie viel Arbeit, Zeit und Ressourcen in so einem Kleidungsstück stecken. Das ist echt schade.“

Es gab vorher nicht viel Auswahl

Um auch andere für das Thema zu sensibilisieren, startete sie ihren Blog „Kissen & Karma“, der mittlerweile über 600.000 Seitenaufrufe hat (www.kissenundkarma.de). Er beweist: Nachhaltigkeit ist gefragt und war quasi der Aus- löser für Corinna Boruckis Schwenk in die Selbstständigkeit. „Gerade im Bereich Unterwäsche gibt es nicht viel Auswahl, und mir haben die Schnitte und das Design einfach nicht besonders gut gefallen“, erzählt sie. „Da kam mir dann die Idee, dass ich es ja einfach selbst mal probieren könnte.“

Beim „Social Impact Lab“, einem Inkubator für soziale Unternehmen im Osten Stuttgarts, bewarb sie sich auf ein Stipendium – und ergatterte es auch. Zuvor hatte sie zwar bereits Geld auf die Seite gelegt, realisierte aber schnell, dass sie Unterstützung brauchte – einerseits finanziell, aber vor allem im Hinblick auf alle Fragen, die auftauchen, wenn man ein Unternehmen gründen will. Um sich darauf professionell vorbereiten zu können, hatte sie erst erwogen, ihre berufliche Tätigkeit auf Teilzeit zu reduzieren, was sich jedoch als unmöglich erwies. Den Schritt in die Selbstständigkeit mit ihrem eigenen Label „Coco Malou“ wagte sie also gründlich vorbereitet – und mit der richtigen Unterstützung. Denn ein Tipp am Social Impact Lab brachte sie zur Gründerberatung beim RKW Baden-Württemberg.

RKW BW-Fachberaterin Sandra Volz beriet sie in sämtlichen branchenspezifischen Fragen, die berücksichtigt wer- den wollen, wenn man in der Textilindustrie reüssieren will: „Frau Borucki brachte ihre Kompetenz aus dem Marketing mit und kommuniziert fantastisch. Hinzu kommt, dass sie nicht einfach auf einen Trend aufspringt, sondern Nachhaltigkeit authentisch lebt.“

Die Unternehmensplanung in Zahlen zu gießen, war die Aufgabe von RKW BW-Fachberater Dr. Andrew Readwin. Er findet, dass die junge Unternehmerin „super vorbereitet“ war und ein „unglaubliches unternehmerisches Potenzial“ hat. Und heute? Eine Crowdfunding-Kampagne brachte die nötige Liquidität, der Online-Shop floriert, und es gibt qualifizierte Anfragen vom Fachhandel: Der Start ist geglückt.

 

Weitere Informationen

  • Coco Malou Textil UG
  • 70435 Stuttgart
  • www.coco-malou.com
  • Gründung: 2019
  • RKW BW-Fachberaterin: Sandra Volz
  • RKW BW-Fachberater: Dr. Andrew Readwin
  • Beratungszeitraum: 09 – 12/2018
  • Schwerpunkte: Ausarbeitung des Businessplans und betriebswirtschftliche Planungsrechnungen zur Vorbereitung der Finanzierung

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