Nachhaltigkeitskommunikation ist mehr als ein gutes Image. Sie wird zunehmend zur Überlebensfrage – insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die in globalisierten Wertschöpfungsketten, unter Fachkräftedruck und in einem von Krisen geprägten Umfeld bestehen müssen.

In diesem Artikel zeigen wir, warum kleine und mittelständische Betriebe nicht länger schweigen sollten – und was sie gewinnen, wenn sie aktiv und glaubwürdig über ihre Nachhaltigkeitsleistung sprechen.

1. Nachhaltigkeitskommunikation schafft Vertrauen – bei Kunden, Mitarbeitenden und Partnern

In einer Zeit wachsender Unsicherheit sehnen sich Menschen nach Orientierung. Unternehmen, die glaubwürdig und nachvollziehbar über ihr Nachhaltigkeitsengagement berichten, können Vertrauen aufbauen – eine Währung, die genauso wichtig ist, wie Produktqualität oder Preis.

  • Kundenbindung durch transparente Einblicke in Lieferketten, Produktion, Engagement
  • Mitarbeitende gewinnen und langfristig halten durch gelebte Werte und authentische Kommunikation
  • Geschäftspartnerbindung durch Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards und Reportingpflichten

2. Nachhaltigkeitskommunikation kann Innovation fördern

Kommunikation bedeutet auch: In den Dialog treten. Wer seine Nachhaltigkeitsaktivitäten öffentlich macht, öffnet sich für Impulse von außen – sei es durch Kundenfeedback, Kooperationen oder Mitarbeitervorschläge.

  • neue Ideen für Produkte oder Services
  • Prozessoptimierungen durch interne Rückmeldungen
  • Zugang zu Netzwerken oder Innovationsprojekten

3. Nachhaltigkeitskommunikation wird zur Zugangsvoraussetzung

Besonders für viele kleine und mittlere Betriebe ist Nachhaltigkeit kein Selbstzweck – sondern Voraussetzung, um weiter am Markt bestehen zu können. Zahlreiche Stakeholder fordern heute Transparenz:

4. Wer nicht spricht, verliert – oder wird übergangen

Greenhushing beschreibt das bewusste Schweigen über Nachhaltigkeit aus Angst vor Kritik. Doch in vielen Fällen bedeutet Schweigen das Gegenteil von Sicherheit: Es kann als Desinteresse, Rückständigkeit oder Intransparenz gewertet werden.

  • weniger Vertrauen = weniger Kundenbindung
  • geringere Chancen bei Förderprogrammen oder Ausschreibungen
  • abnehmende Attraktivität als Arbeitgeber

5. Nachhaltigkeitskommunikation: Eine Investition in Resilienz

Unternehmen, die ihre Haltung und ihre Nachhaltigkeitsstrategie aktiv kommunizieren, bauen systematisch Widerstandsfähigkeit auf – in der öffentlichen Wahrnehmung ebenso wie intern. Sie stärken ihre Marke, ihr Netzwerk und ihre Identität.

Fazit: Kommunikation wirkt – in beide Richtungen

Gute Nachhaltigkeitskommunikation informiert, inspiriert und beteiligt. Sie hilft, Wirkung sichtbar zu machen und dabei die eigene Entwicklung gezielt zu reflektieren. Sie ist sie kein Luxus, sondern zunehmend ein Wettbewerbsvorteil.

Im nächsten Artikel werfen wir einen kritischen Blick auf die Schattenseiten: Was passiert, wenn Kommunikation unglaubwürdig ist – oder ganz ausbleibt? Stichwort: Greenwashing vs. Greenhushing.

Zum Weiterlesen- Erkenntnisse aus der Wissenschaft zum Thema:

Hilton, Joshua: An integrated analysis of greenhush. In: Innovation and Green Development April 2025 https://doi.org/10.1016/j.igd.2025.100222

Reppmann, Manuel et. al.: Talk, but don’t talk too much: How corporate sustainability communication evokes stepwise organizational change. Journal of Business Research Volume 189, February 2025, . https://doi.org/10.1016/j.jbusres.2025.115188

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