Den Wandel in der Medienbranche hat die Heidenheimer Zeitung gut weggesteckt und sich für die Zukunft komplett neu aufgestellt. Mit ihrem Geschäftsführer Martin Wilhelm konzentriert sie sich nun auf "die Dinge, die wir besonders gut können" und lässt alles andere von Menschen verrichten, die mehr davon verstehen.
.Kein Druckzentrum, keine Buchhaltung, keine Transportlogistik: Bei der Heidenheimer Zeitung sind viele Prozesse ausgelagert. "Wir konzentrieren uns auf die Dinge, die wir besonders gut können", sagt Martin Wilhelm, seit 2013 Geschäftsführer im Heidenheimer Pressehaus. Schon sein Vater leitete die Heidenheimer Zeitung - und dessen Vater auch.
Das Unternehmen, das eine Tradition von über 150 Jahren vorweisen kann, hat sich in den letzten Jahren komplett neu aufgestellt: "Die Anforderungen der Leser an eine moderne Zeitung sind überall dieselben - ganz unabhängig von der Größe des Verlags", weiß Martin Wilhelm. "Die Leute wollen guten Journalismus, und den wollen sie analog und digital. Man muss verstehen, wie die Leser ticken." Die damit verbundenen Herausforderungen sind für ein mittelständisches Unternehmen nicht trivial.
Konzentration aufs Wesentliche
Martin Wilhelms Antwort darauf war die Konzentration aufs Wesentliche. Andere Bereiche hat er konsequent an Unternehmen delegiert, "die davon mehr verstehen als wir". Für ihn bot es sich in der IT geradezu an, strategisch an Partnerschaften zu arbeiten: "Man lernt mit der Zeit, mit anderen Unternehmen eng zusammenzuarbeiten." Dafür kümmern sich die Menschen im Heidenheimer Pressehaus um guten Journalismus und um die journalistische Wertschöpfung.
Auch die Betreuung der Abonnenten und Anzeigenkunden ist ein Aktivposten, auf den Martin Wilhelm größten Wert legt: "Die Kundenbetreuung ist ein ganz zentraler Punkt" - der aber auch in den Prozessabläufen deutlich verändert wurde. Ein Beispiel: Früher ging ein Anzeigenauftrag durch mehrere Hände, und der Prozess war unübersichtlich. Heute sehen die Mediaberater zu jedem Zeitpunkt, wo das Projekt gerade steht.
Dreh- und Angelpunkt: Moderne Führung
Das Thema moderne Führung war und ist für Martin Wilhelm ein Dreh- und Angelpunkt bei der Transformation seines Hauses. Die ehemalige Fokussierung auf den Geschäftsführer, aber auch auf den Redaktionsleiter und den Anzeigenleiter, hat er stark zurückgenommen und stattdessen Prinzipien eingeführt, bei der viele Mitarbeiter eigenverantwortlich arbeiten und Entscheidungen treffen. "Das dauert natürlich eine Weile, bis alle das können, schließlich muss man da hineinwachsen und Führungskompetenzen erwerben," so Martin Wilhelm. "Dafür sind wir heute aber auch viel schneller und agiler," ist seine Erfahrung: "Wenn wir heute eine Innovation erkennen, die für uns Bedeutung hat, dauert es bis zur Entscheidung nicht lange." Auch die Umsetzung lässt nicht ewig auf sich warten, sondern erfolgt zügig und effizient - alles Erfolge der Umstrukturierung.
Enger Begleiter und Sparringspartner auf diesem Weg war - und ist - das RKW Baden-Württemberg: Achim Fuderer als verantwortlicher RKW BW-Berater und Andreas Belau als der RKW BW-Fachberater vor Ort: "In dieser Zeit haben wir die Buchhaltung auf ein anderes System umgestellt und ein Controlling aufgesetzt, bei dem man sehr früh erkennen kann, wie wir unterwegs sind", erläutert Martin Wilhelm. "So können wir zeitnah Zahlen auf Monatsebene und auf Quartalsebene bewerten. Früher kamen die Zahlen im September, da hatte man bis zum Jahresende praktisch keine Zeit mehr zu reagieren."
"Das RKW BW hat uns sehr geholfen"
RKW BW-Fachberater Andreas Belau, der auch bei der Heidenheimer Sozietät Belau, Helmer und Partner als Steuerberater tätig ist, erläutert die Vorteile des Management-Cockpits fürs Controlling, das er der Heidenheimer Zeitung empfohlen hat: "Die Systeme fungieren als Frühwarnsystem, sodass man schnell mit gezielten Maßnahmen eingreifen kann: Man muss einfach frühzeitig wissen, wo sind Stärken, wo gibt es Schwächen und reichen die Mittel für die Ziele, die man sich gesetzt hat."
Unterm Strich war es Gold wert, dass sich das Heidenheimer Pressehaus im Umstrukturierungsprozess vom RKW betriebswirtschaftlich beraten ließ.
Das RKW BW hat uns sehr geholfen," bestätigt Martin Wilhelm und setzt die Begleitung und Beratung durchs RKW BW auch künftig zielgerichtet fort. Warum? Andreas Belau bringt es auf den Punkt: "Wer nicht weiter schwimmt, treibt zurück."
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