Das RKW BW Forum 2025 setzte ein starkes Zeichen für den wirtschaftlichen Gestaltungswillen des baden-württembergischen Mittelstands – trotz Krisen und Unsicherheiten. Über 300 Teilnehmende diskutierten in Stuttgart mit hochkarätigen Gästen wie Prof. Marcel Fratzscher, Dr. Harald Marquardt und Alessandra Hensel-Rall über Standortpolitik, Gemeinwohlorientierung, Investitionsbedingungen und die Rolle mentaler Stärke in Transformationszeiten. Zentrale Erkenntnis: Veränderung braucht Haltung, Netzwerke und Vertrauen – und der Mittelstand ist bereit, Verantwortung zu übernehmen.

Transformation als Chance – mit Mut, Vernetzung und Verantwortung

Mit über 300 Teilnehmenden, zahlreichen Mitgliedern des RKW Baden-Württemberg e.V., Partnern und Gästen aus Politik und Wirtschaft, war das RKW BW Forum 2025 im Look21 in Stuttgart ein voller Erfolg. Unter dem Leitthema „Erfolgsfaktor Baden-Württemberg? Mittelstand zwischen Standortstärke und Krisenstimmung“ rückte das RKW BW, Wegbereiter des Mittelstands, ein hochaktuelles Thema in den Mittelpunkt: Wie sichern Unternehmen wirtschaftliche Stärke in Zeiten grundlegenden Wandels?

In seiner Eröffnungsrede betonte Martin Peters, Vorstandsvorsitzender des RKW Baden-Württemberg e.V.: Wandel und Stabilität schließen sich nicht aus. In einer Welt, die zunehmend brüchig, ängstlich und unübersichtlich erscheint, gewinnen Netzwerke an Bedeutung. Sie stiften Orientierung, schaffen Vertrauen und ermutigen dazu, Verantwortung zu übernehmen.

Keynote von Prof. Marcel Fratzscher: Drei Transformationen, eine Aufgabe

Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), zeigte in seiner Keynote eindrucksvoll, warum die aktuelle Herausforderung nicht primär ökonomischer, sondern mentaler Natur ist.

Wir erleben eine mentale Depression, dabei bleiben unsere wirtschaftlichen Grundlagen stark“, so Marcel Fratzscher. „Wirtschaft ist zu 70 Prozent Psychologie.“ 

Vertrauen in die Zukunft entscheidet darüber, ob Unternehmen investieren und Menschen konsumieren. 

Marcel Fratzscher identifizierte drei gleichzeitig zu bewältigende Transformationen:

  1. Globalisierung neu denken – durch resiliente Lieferketten und geringere geopolitische Abhängigkeiten.
  2. Technologischen Wandel gestalten – mit Fokus auf Digitalisierung, KI und nachhaltige Technologien.
  3. Soziale Transformation ermöglichen – indem Politik und Unternehmen Menschen mitnehmen, Akzeptanz fördern und Wandel positiv kommunizieren.

„Keine dieser Transformationen darf warten. Wir müssen sie parallel angehen.“ Marcel Fratzscher rief dazu auf, die wirtschaftliche Stärke des Landes Baden-Württemberg aktiv zu nutzen, anstatt sich vor der Zukunft zu fürchten.

Podiumsdiskussion: Mittelstand zwischen Haltung, Tempo und Gemeinwohl

In der Podiumsdiskussion, moderiert von Andreas Franik, wurde deutlich: Der Mittelstand steht zwischen Veränderungsdruck und Bewahrungswillen – und genau dort entsteht Innovationskraft.

Dr. Harald Marquardt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des RKW Baden-Württemberg e.V. und früherer CEO der Marquardt Gruppe, setzte ein klares Statement: „Wir haben keine Angst vor der Zukunft – wir gestalten sie.“ Er erinnerte an den Erfindergeist und die Machermentalität, die den Mittelstand in Baden-Württemberg auszeichnen: „Not macht erfinderisch – der Mittelstand zeigt, wie man Krisen in Chancen verwandelt.“

Alessandra Hensel-Rall, Geschäftsführerin des Gemeinwohl-Ökonomie Baden-Württemberg e.V., stellte den Aspekt der nachhaltigen Wirtschaftlichkeit heraus: „Gemeinwohlorientierung zahlt sich aus – gerade in unsicheren Zeiten.“ Sie forderte mehr Transparenz, Mitgestaltung und gemeinsames Lernen entlang der Wertschöpfungsketten.

DIW-Präsident Fratzscher brachte die Idee der „kreativen Zerstörung“ des Nationalökonomen Joseph Schumpeter in die Diskussion ein – ein notwendiger Prozess des Wettbewerbs, der Innovation befördert und Wohlstand dauerhaft sichern kann.

Trotz unterschiedlicher Sichtweisen der Diskutierenden zeigten sich drei zentrale gemeinsame Nenner:

  • Verlässlichkeit, Sicherheit und Gemeinschaft bilden die Basis wirtschaftlicher Stärke.
  • Bildung, Ausbildung und Infrastruktur sind langfristig sich auszahlende und notwendige Schlüsselinvestitionen.
  • Wohlstand entsteht durch Innovation – getragen

Dialog, Austausch und neue Verbindungen

Beim anschließenden Get-Together im Foyer des Look21 nutzten viele Gäste die Gelegenheit zum Netzwerken – ein gelungener Ausklang mit guten Gesprächen, neuen Kontakten und einem spürbaren Gemeinschaftsgefühl.

Erstmals bot das Forum mit einer integrierten Hausmesse ein zusätzliches Format, das Partnern, Förderern und Institutionen eine Bühne gab, ihre Angebote, Innovationen und Themen im direkten Austausch zu präsentieren. Dieses Novum wurde von vielen Teilnehmenden intensiv genutzt – als Chance, um Kooperationen zu vertiefen, Impulse zu geben und neue Kontakte zu knüpfen. Die Hausmesse zeigte einmal mehr: Vernetzung ist nicht nur Beiwerk – sie ist Teil der Lösung.

Unsere Supporter und Austeller

Diese Partner waren 2025 mit dabei – wir danken für ihre Impulse und ihr Engagement:

Danke an alle Mitwirkenden

Ein herzliches Dankeschön gilt allen Partnern, Supportern, Ausstellenden, dem Tape Artist für die kreative Raumgestaltung, den Medianern für die filmische Dokumentation, dem Catering-Team von BENZ & CO. für die kulinarische Begleitung, dem Look21 für den stimmungsvollen Rahmen – und dem gesamten RKW BW Team für seinen großartigen Einsatz.

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Dr. Clemens Ackermann Geschäftsführung

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