Warum ist Nachhaltigkeit längst ein Wettbewerbsfaktor für kleine und mittlere Unternehmen – auch ohne gesetzliche Berichtspflicht? Genau dieser Frage widmete sich die gemeinsame Veranstaltung der IHK Region Stuttgart und des RKW Baden-Württemberg am 20.11.2025. Zahlreiche Unternehmensvertreterinnen und -vertreter nutzten die Gelegenheit, praxisnahe Impulse für ihre eigene Nachhaltigkeitsstrategie mitzunehmen und sich mit Expertinnen und Experten auszutauschen.
Nachhaltigkeit lohnt sich – gerade jetzt
Zum Auftakt begrüßten Anja Erler (IHK Region Stuttgart) und Christine Palmer (RKW BW GmbH) die Teilnehmenden. Ihr gemeinsames Fazit: Es ist für KMU strategisch klug, sich frühzeitig mit Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Das wirkt sich positiv aus – auf Finanzierungsgespräche, die Arbeitgeberattraktivität, Marktchancen und die langfristige Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens.
Gemeinwohl-Ökonomie als Wertefundament
Louisa Häußler von den TressBrüdern eröffnete die Impulse. Sie zeigte, wie die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) Unternehmen unterstützt, werteorientiert und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu handeln. Das Good-Practice-Beispiel ihres Unternehmens machte deutlich, wie strukturierte Nachhaltigkeitsarbeit die Mitarbeitendenbindung stärkt, das Markenprofil schärft und Effizienzpotenziale hebt.
Sustainable Finance: Orientierung für KMU
Christian Lutz (Lutz Consulting) vermittelte im zweiten Vortrag, welche Chancen und Anforderungen Sustainable Finance für mittelständische Unternehmen mit sich bringt. Sein Kerngedanke: Banken berücksichtigen Nachhaltigkeitskriterien zunehmend – und wer seine Leistungen transparent darstellt, verbessert seine Position in Finanzierungsgesprächen deutlich.
Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell
Wie aus einer Recycling-Idee ein erfolgreiches Geschäftsmodell werden kann, erläuterte Matthias König (Allsafe). Er zeigte, wie Allsafe durch Reparatur statt Neuproduktion Ressourcen spart, neue Kundengruppen erschließt und nachhaltige Produktentwicklung mit wirtschaftlicher Stärke verbindet. Das Beispiel verdeutlicht, wie sich Wertschöpfung vom Ressourcenverbrauch entkoppeln lässt.
Förderprogramme für KMU: Unterstützung in der Transformation
Einen praxisnahen Überblick über relevante Fördermöglichkeiten gab Katharina Díaz Méndez (RKW BW). Sie stellte Programme vor, die KMU bei nachhaltigen Investitionen, Transformationsprojekten und Beratungsleistungen unterstützen – und ermutigte Unternehmen, diese Angebote aktiv zu nutzen.
Austausch, Vernetzung und ein gelungener Ausklang
Beim anschließenden Networking tauschten sich die Teilnehmenden intensiv mit den Referentinnen, Referenten und anderen Unternehmensverantwortlichen aus. Gegen 18:00 Uhr endete die Veranstaltung in inspirierender und angenehmer Atmosphäre.
Fazit
Die Veranstaltung machte deutlich: Nachhaltigkeit ist kein Zusatz, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor im Mittelstand. Ob Gemeinwohl-Ökonomie, Sustainable Finance oder Förderprogramme – die vielfältigen Einblicke zeigten, wie Unternehmen schon heute durch nachhaltiges Handeln profitieren.
Ein herzlicher Dank gilt allen Teilnehmenden sowie dem Gemeinwohl-Ökonomie Baden-Württemberg e. V. für die Unterstützung.
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