Digitale Lösungen im B2B- und B2C-Bereich
Mobilität ist eines der großen Zukunftsthemen, ökologisch gesehen ebenso wie ökonomisch. Die Wertschöpfung auf diesem Sektor wird maßgeblich davon bestimmt werden, wer Zugriff auf welche Daten hat. Dies betrifft die Konnektivität von Fahrzeugen ebenso wie die spezifische Ausgestaltung von Dienstleistungsangeboten in diesem Markt. Das 2015 gegründete Unternehmen PACE Telematics bietet dafür cloudbasierte Lösungen mit maximaler Flexibilität für Business- und Privatkunden.
Wer hat in Zukunft Zugang zu den Daten?
Es ist ein harter Wettbewerb, auch wenn er für Außenstehende weitgehend unsichtbar abläuft. Es geht dabei um die Frage, wer in Zukunft Zugang zu den Datengrundlagen hat, die den Schlüssel zur Entwicklung von Servicangeboten auf dem Markt der Mobilität darstellen. Öffentlich diskutiert wird eher über die noch immer sehr ungewisse Perspektive sich autonom bewegender Fahrzeuge. Doch schon heute bringt der Verkauf von Neufahrzeugen allenfalls noch den Herstellern einen nennenswerten Gewinn. Für alle anderen, die auf dem Gebiet der Mobilität Geschäfte machen möchten, sind die Bereiche Aftersales und Service von entscheidender und stetig wachsender Bedeutung.
Da schlummert großes wirtschaftliches Potenzial
Fahrzeuge produzieren schon seit langem auch Datenströme. Wer heute ein neues Auto kauft, stimmt in der Regel mit dem Kaufvertrag zu, dem Hersteller weitgehende Rechte an der Nutzung der im Betrieb generierten Daten einzuräumen. Bei älteren Fahrzeugen, die noch nicht über eine Verbindung zum Internet verfügen, werden die Informationen in einem Bordcomputer gespeichert und können beispielsweise von Werkstätten ausgelesen werden. So oder so: In diesen Daten schlummert ein großes wirtschaftliches Potenzial. Und es sind auch gesellschaftlich relevante Fragestellungen damit verbunden: Wem gehören die Daten, wer hat darauf Zugriff und welchen Einfluss haben die Fahrzeugbesitzer darauf?
Antworten auf diese Fragen bieten die Lösungen der PACE Telematics GmbH. Gegründet wurde das Start-up 2015 von Dr. Martin Kern, Philip Blatter und Robin Schönbeck. Martin Kern war acht Jahre bei McKinsey als Berater in der Automobilindustrie tätig, bevor er 2012 das Automotive eCommerce-Start-up Tirendo.com gründete, das innerhalb von 18 Monaten von sechs auf 140 Mitarbeiter wuchs. Philip Blatter war zuvor bei SAP und gründete die Jamit Labs, eine auf die Entwicklung von Apps spezialisierte Agentur. Robin Schönbeck ist Serial Entrepreneur mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung in Vertrieb, Marketing und Business Development. Er war Geschäftsführer der mentasys GmbH, CEO von Pangora sowie CEO der Become Europe GmbH (zwischenzeitlich Connexity Europe GmbH).
Vom Hersteller unabhängige Lösungen
Mit inzwischen 35 Mitarbeitern an unserem Firmenstandort Karlsruhe sowie in unserem Berliner Büro arbeiten wir daran, sowohl für private Endkunden wie für Businesspartner maßgeschneiderte Angebote zu schaffen. Die Grundlage hierfür bietet unsere hersteller unabhängige, cloudbasierte Automotive-Big-Data-Plattform. Wir entwickeln alle Elemente des PACE-Systems selbst. Die meisten Mitarbeiter sind daher in der Softwareentwicklung (native iOS und Android-Entwicklung, Design und System-Architektur, Backend- und Frontendentwicklung) tätig. Bereits seit Ende 2016 bietet PACE für Business- und Endkunden ein System an, das jedes Fahrzeug mit OBD- 2-Schnittstelle zu einem „Smart Car“ macht. Die meisten seit 1996 produzierten Autos verfügen über eine solche Schnittstelle, seit 2004 ist sie in der EU für alle neuen Fahrzeuge vorgeschrieben. Der PACE-Link, der einfach in die OBD-2-Schnittstelle des Fahrzeugs eingesteckt wird, verbindet das Auto über Bluetooth mit dem Smartphone. Neun innovative Features sind so einsatzbereit, vom Performance-Monitor über die Analyse von Fehlercodes bis zum Spritspar-Trainer oder einem elektronischen Fahrtenbuch. Eine weitere Funktion steht im Zentrum einer Kooperation von PACE Telematics und dem Automobil-club ACE. Dessen mehr als 600.000 Mitglieder können das System als ACE myGO zu speziellen Konditionen erwerben und haben damit ein automatisches Notrufsystem an Bord, das bei einem Unfall selbstständig Rettungskräfte verständigt.
Gespeichert werden die Daten auf eigenen Cloudservern von PACE – aber nur dann, wenn der Nutzer über sein Handy eine Internetverbindung einrichtet und der Datenübertragung zustimmt. Dabei werden Daten, die sensible Informationen wie beispielsweise eine Standortbestimmung enthalten, auf einem gesonderten Server abgelegt, getrennt von den personenbezogenen Informationen. Erst nach einer individuellen Autorisierung durch den Nutzer können Dritte, wie beispielsweise eine Werkstatt, auf definierte Daten zugreifen und diese für Diagnose, Wartung oder Ersatzteilbestellung nutzen.
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